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Veganes Schnitzel - Humbug oder Top-Seller in der Gastronomie?

Oder - warum Touristiker den Veganern oder Flexitariern ruhig Aufmerksamkeit schenken sollen!

 

Ich bin dafür bekannt, auch heiße Themen anzugreifen und beim Namen zu nennen. Und dieses ist ein sehr emotionales und polarisierendes Thema. Das kann ich auch in meinem Bekannten- und Freundeskreis feststellen. Ich bin seit Jahrzehnten bekennender Vegetarier mit starkem Hang zum Veganen. Und das aus rein ethisch-moralischen Gründen. Mein Herz hat meinen Kopf überzeugt - Tiere sind Freunde und Freunde isst man einfach nicht. Aus dieser inneren Überzeugung fällt es mir übrigens auch alles andere als schwer, auf die meisten tierischen Produkte zu verzichten. Ich gebe zu, im Alltag ist das Vegansein durchwegs schwierig. Daher die Mischform aus Vegetarier und Veganer. 

 

Und - nicht nur ich sehe das so. Analysten von Barclays Research haben die Prognose erstellt, dass veganes Fleisch vor einem Riesen Boom steht. Wußten Sie z. Bsp. dass 2018 in Deutschland mit veganem Fleisch ein Umsatz von 200 Mrd US-Dollar gemacht wurde, in den USA sogar für fast 1,2 Milliarden US-Dollar? Als Basis für die Alternativ-Produkte werden zumeist Hülsenfrüchte wie Lupinen, Erbsen, Soja oder Linsen herangezogen. Jedoch auch Weizeneiweiss ist ein probates Mittel, um den Produkten die Form und das Kaugefühl zu geben, das eine Fleischalternative ausmacht. 

 

Ich höre einige von Ihnen schon Murmeln und den Kopf schütteln: so ein Quatsch, warum muss ein veganes Schnitzel ein SCHNITZEL sein? Und warum ist die vegetarische Masse in Form einer Wurst am Brot?

 

Ich gebe Ihnen einen kurzen Denkanstoss: nur weil man tierische Produkte vermeidet hat man es doch auch gerne einfach praktisch. Schnell mal ein Brot heruntergeschnitten, ein paar Blätter vegetarische/vegane Wurst drauf, ein Essiggurkerl und alles ist gut. Und einfach. Und schnell. Und richtig gut. 

 

Oder das vielberühmte Schnitzel. Ich persönlich habe Schnitzel in der Kindheit und Jugend gerne gegessen. Folglich hat mein Körper das Kaugefühl und die positiven Anker nicht vergessen. Jedoch ist dies aus den vorhin genannten Gründen für mich nicht mehr möglich. Und auch nicht mehr vertretbar. Und ich würde um nichts in der Welt wieder ein Stück Fleisch essen wollen. Die vegetarischen und veganen Alternativen jedoch machen es mir leicht. Nicht nur, völlig entspannt und variantenreich zu essen. Sondern sich in einer Gästerunde in einem Restaurant auch wohlzufühlen. Einfach weil es nichts Außergewöhnliches mehr ist und völlig selbstverständlich, dass man aufgrund seiner Einstellung nicht zu einer Randgruppe gehört. Sondern sich als vollwertiger Gast fühlt. 

 

Wenn Sie ein Lokal/Hotel/Ausflugsziel besitzen: versetzen Sie sich doch in die Lage des Gastes. Jeder Gast, der aus ganz individuellen Gründen fleischlos essen will wird es Ihnen danken, wenn er nicht nur den klassischen Gemüseteller oder Gemüsestrudel mit Sauce Tartare aus der Tube bekommt. Sondern ihm dieselbe Aufmerksamkeit geschenkt wird wie jedem anderen Gast. Und das auch in einem Land der Fleischesser, so wie es Österreich nun einmal - noch - ist.

 

Haben Sie Mut anders zu sein als die anderen - und werden Sie zum Vorreiter in Ihrer Region. 

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