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Tue Gutes - aber sprich auch darüber!

Was gaukelt uns Werbung vor? Und macht das - aus reiner NLP-Sicht - auch wirklich richtig hervorragend? Nämlich dass Lebensmittel, die aus Österreich kommen, von allen Zweifeln befreit sind. Dass österreichisches Rindfleisch nachhaltiger, verantwortungsbewusster und ökologisch und ökonomisch wertvoller ist als Rindfleisch aus dem Ausland. 

 

Ich gehe jedoch einen Schritt weiter. Einen wirklich wichtigen Schritt. Wir Menschen schaffen es, mit etwas Energieaufwand, uns Dinge schönzureden. In meinem Beispiel - das österreichische Rindfleisch. (Diese Beispiel dient nur zur Veranschaulichung - als Vegetarierin mit Hang zum Veganen ist diese Entscheidung für mich seit vielen vielen Jahren obsolet). Die Werbung gaukelt uns vor, dass in Österreich Kühe - wie auf meinem Bild weiter oben - auf saftigen, grünen Almwiesen residieren und ihre Tage mehr als genießen. Nämlich alle Kühe. Nämlich genau die, die es dann im Supermarkt um € 4,99 pro Kilogramm zu kaufen gibt. Und jetzt bitte ich Sie - rechnen Sie doch einmal 2+2 zusammen. Bei diesen Preisen kann es sich nicht ausgehen, dass auf respektvollen Umgang mit den Großtieren geachtet wird. Und verstehen Sie mich richtig - es geht absolut nicht darum, österreichisches Fleisch zu verunglimpfen. Ganz und gar nicht. Aber lassen Sie sich als mündiger Konsument das Denken nicht aberziehen. Und hinterfragen Sie, woher das Fleisch, das Brot, das Obst und das Gemüse kommt, das Sie sich und Ihrer Familie kredenzen. 

 

Und jetzt einmal aus der Sicht des Gastronomen oder Hoteliers: entscheiden Sie sich bewusst, woher die Grundprodukte kommen, die Sie auf die Karte setzen. Und ganz bewusst nicht, weil es gerade modern ist, regionale Produkte zu verwenden. Sondern weil Sie es wollen. Aus tiefstem Herzen. Nicht nur, um die Qualität anzubieten, die Ihrem Betrieb gerecht wird. Sondern auch, um Betriebe in der Region zu stärken. Ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu erzeugen. Denn genau dieses Gefühl macht nicht Halt vor Ihren Gästen. Und wenn Sie das tun, dann sagen Sie es. Nutzen Sie alle Kommunikationskanäle, um darauf hinzuweisen, dass bei Ihnen kein antibiotikaverseuchtes, wassergespritztes Fleisch oder schnell-aufgegangenes Brot und Gebäck auf den Teller kommt. Sondern dass Sie ganz genau wissen, wo die Kuh gegrast hat und welcher Aufwand hinter einem nachhaltigen und verantwortungsbewussten Aufziehen der Tiere steckt. Und dass der Bäcker Ihres Vertrauens dem Brot die Zeit zu gehen gibt, die es für eine hohe Qualität auch wirklich braucht.  Verlinken Sie doch den Landwirt/Bäcker/Obstbauern Ihres Vertrauens einmal auf Facebook. Und wenn er nicht auf Facebook ist dann erwähnen Sie ihn. Auch ihm wird positives Feedback gut tun - da bin ich ganz sicher. Denn die harte Arbeit zahlt sich aus. Und ganz besonders durch Anerkennung und Wertschätzung der gewählten Betriebskultur. 

 

Und auch Ihre Gäste werden es Ihnen danken - und ohne zu Murren den ein oder anderen höheren Preis bezahlen. Weil es dieser wert ist, hochwertige und österreichische Grundprodukte zu erhalten. Nur - sagen Sie es und halten Sie damit nicht hinter dem Berg! Denn - tun Sie Gutes und sprechen Sie darüber!

 

In diesem Sinne - seien Sie focussiert, was Sie kaufen. Und was Sie für den bezahlten Preis auch wirklich erhalten. Nicht nur ein buntes Bild auf einer Packung! 

 

Ihre

Karin Mikenda 

Spezialistin für Produkt-|Projektentwicklung, Qualitätsmanagement, Trainings|Schulungen im Tourismus

 

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