Heute möchte ich Ihnen einen Blick in mein Leben schenken. Sollte ich Sie hier nicht neugierig machen oder Sie sich denken - interessiert mich eigentlich gar nicht : Sie haben jetzt die Möglichkeit, wegzuklicken.
Wenn Sie doch noch mitlesen - ich freue mich dass Sie da sind!
Eine der größten Unterschiede zwischen meiner Mutter und mir ist die Herangehensweise an Herausforderungen. Meine Mutter ist ein sehr impulsiver und spontaner Mensch. Jede Idee, jedes Problem, jede noch so große Herausforderung muss sofort angegangen werden. Und ja, wirklich sofort!
Ich unterwerfe mich in solchen Situationen dem Genpool meines Vaters. Dieser hat mir in meinen Zellen die Information "Schlaf einmal darüber und hör in dich hinein ob es der richtige Zeitpunkt ist" hinterlassen. Ganz ehrlich - das zu lernen war ein großes Stück Arbeit. Denn ab und an (vor allem in jüngeren Jahren) war die Impulsivität meiner Mutter vorherrschender. Und ich habe schnell Sachen gesagt, die mir im Nachhinein wirklich richtig leid getan haben. Weil sie einfach nicht notwendig und auch nicht zielführend waren.
Heutzutage versuche ich, einen Mittelweg zu finden. Ab und an impulsiv zu sein schadet nicht. Wenn diese Impulsivität dem großen Ganzen dienlich ist. Wenn die gesagten Worte niemanden verletzen. Und wenn das Getanene nur Positives und nicht (für wen auch immer) auch Negatives nach sich zieht. In vielen Situationen ist es gescheit, einmal darüber zu schlafen.
Denken Sie beim nächsten impulsiven Reflex - z. Bsp. wenn Sie auf ein Mail antworten wollen, das Ihre Blutkörperchen so richtig zum Vibrieren bringt - einen Schritt weiter. Schreiben Sie eine Antwort. Aber drücken Sie auf "Speichern" statt auf "Senden". Und dann schlafen Sie einmal darüber. Am nächsten Tag nehmen Sie das Mail wieder her.
Sie würden noch immer genau das Selbe schreiben? In genau dieser Schärfe? In genau diesem Wortschwall? Dann drücken Sie ruhigen Gewissens auf "Senden". Wenn aber die Nachtruhe dafür gesorgt hat, dass Sie etwas ganz Anderes zielführend finden - seien Sie stolz auf sich. Sie haben Umsicht und in manchen Fällen auch Großherzigkeit bewiesen. Und wenn Sie sich so gar nicht sicher sind, was Sie tun sollen - fragen Sie einen guten Freund, eine gute Freundin oder einen ganz Unbeteiligten. Sie werden Augen machen was so ein Perspektivwechsel möglich macht!